Ich weiß, dass wir es anders beschlossen haben, aber ich finde die Fassung ohne Anrede sehr unfreundlich.
Kapitel: | Wahlprogramm OV Hardtberg |
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Antragsteller*in: | Jutta Brodhäcker (KV Bonn) |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 19.02.2020, 08:47 |
Kapitel: | Wahlprogramm OV Hardtberg |
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Antragsteller*in: | Jutta Brodhäcker (KV Bonn) |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 19.02.2020, 08:47 |
Liebe Leser*innen, liebe Hardtberger*innen,
Alle Zeichen stehen auf GRÜN!
Liebe Leser*innen, liebe Hardtberger*innen,
Alle Zeichen stehen auf GRÜN!
Viele große Themen haben uns in den Jahren seit der letzten Kommunalwahl bewegt
und haben uns Nachbar*innen zu Ehrenamtler*innen und Helfer*innen gemacht, uns
unsere Kompetenzen bündeln und uns Gemeinschaft leben lassen. Integration von
Geflüchteten, Inklusion, Klimawandel oder die Bildung unserer Kinder haben uns
alle bewegt, denn sie betreffen nicht nur Einzelne, sondern gehen uns alle an.
Wir haben uns in den Dialog mit Ihnen begeben und Ihnen zugehört; Dank des
Vertrauens, dass Sie, liebe Mitbürger*innen des Stadtbezirks Hardtberg in uns
gesetzt haben, wurden wir in der letzten Kommunalwahl gestärkt und waren nicht
mehr nur oppositionell handlungsfähig. Dafür bedanken wir uns bei Ihnen!
Wir haben uns eingesetzt für den Klimaschutz und die Mobilitätswende in
Hardtberg. Unsere Kinder und Senior*innen haben wir genauso im Blick wie die
Bürgerdienste. Sozialer Wohnungsbau ist uns ebenso eine Herzensangelegenheit wie
ein vielfältiges Miteinander in allen Stadtteilen des Bezirks.
Mit guten Hoffnungen gehen wir in die Kommunalwahl 2020.
Der Mensch im Mittelpunkt
Als GRÜNE in Hardtberg verstehen wir uns als Stimme aller Menschen in unserem
Stadtbezirk. Damit in allen Bereichen des öffentlichen Lebens die Menschen in
ihren individuellen Lebenssituationen nicht aus dem Blick geraten, sehen wir die
Belange der verschiedenen Menschen in Hardtberg als Dreh- und Angelpunkt unserer
Politik. Orientieren wollen wir uns dabei an den alters- und
geschlechtsspezifischen Voraussetzungen der Bürger*innen und ihrer Vielfalt in
Gemeinschaft, die unseren Stadtbezirk so lebenswert macht.
Kinder und Jugendliche in Hardtberg
Wir GRÜNEN in Hardtberg setzen uns für die Rechte der Kinder ein und fördern
ihre Entwicklungsmöglichkeiten. Dazu gehören auch kindgerechte Spielplätze dort,
wo Kinder leben. Spielplätze müssen leicht und sicher erreichbar sein, eine gute
Aufenthaltsqualität etwa durch ausreichend Mülleimer und Sitzgelegenheiten sowie
qualitativ hochwertige Spielgeräte bieten. Wir setzen uns dafür ein, dass im
Umfeld großer Spielplätze öffentliche Toiletten eingerichtet werden. So können
sich Kinder und Begleitpersonen auch eine längere Zeit vor Ort aufhalten und
soziale Kontakte werden gestärkt.
Ausbau und Förderung weiterer OGS-Plätze sind Bestandteil unseres GRÜNEN-
Selbstverständnisses. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist gerade für
Frauen und insbesondere für Alleinerziehende die zentrale Voraussetzung, um
nicht in Armut zu gelangen.
Barrierefreiheit von Schulen und anderen Bildungs- und Kultureinrichtungen sind
uns ein Anliegen. Deswegen ist uns u.a. eine barrierefreie Musikschule in
Duisdorf wichtig.
Kinder und Jugendliche haben eigene Bedürfnisse und Meinungen: Wir GRÜNEN in
Hardtberg werden nicht müde, eine adäquate Beteiligung von Kindern und
Jugendlichen an politischen Prozessen zu fordern.
Die Weiterentwicklung der wohnortnahen Jugendarbeit begleiten wir konstruktiv
und wollen unsere Ideen und Anregungen in Abstimmung mit den Betroffenen
bringen. Wir wollen den Erhalt und bedarfsgerechten Ausbau des Freizeitangebotes
für alle Kinder und Jugendliche. Gerade Bolzplätze sind oftmals auf die
Interessen von Jungen ausgelegt, so gelten doch Fußball und Basketball eher als
männliche Sportarten. Wir wollen, dass auch Volleyballfelder und Slacklines zum
Einsatz kommen, damit Jungen und Mädchen Bolzplätze gemeinsam nutzen können.
Älter werden in Hardtberg
Gut 10 % der Bevölkerung in Hardtberg ist älter als 75 Jahre – mehr als im
stadtweiten Durchschnitt. Ältere Menschen haben andere Anforderungen an ihren
Stadtbezirk als Jüngere. Wir helfen ihnen dabei, gut und gerne in Hardtberg zu
leben. Die GRÜNEN in Hardtberg haben schon immer gefordert, dass die
Bürgerdienste wieder nach Hardtberg zurückkommen, um auch älteren und
mobilitätseingeschränkten Menschen den Zugang zu den Verwaltungsdienstleistungen
so einfach wie möglich zu gestalten. Wir setzen uns dafür ein, dass die
Bürger*innen wohnortnah eine Bescheinigung, ein polizeiliches Führungszeugnis,
einen Reisepass oder Personalausweis beantragen oder einen
Schwerbehindertenausweis verlängern können. Wir stärken die Bezirksbürgerämter,
indem sie vor Ort Ansprechpersonen für die Bürger*innen zur Verfügung stellen.
Dies kann beispielsweise die Unterstützung bei einem Online-Antrag vor Ort, das
Aushändigen eines Dokuments oder die Beglaubigung von Schriftstücken sein.
Bürgernähe und eine kompetente Beratung vor Ort sind uns wichtig.
Das Malteser-Krankenhaus muss als Anlaufpunkt für medizinische Notfälle sowie
als Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung in freigemeinnütziger
Trägerschaft erhalten bleiben.
Ältere Menschen und Menschen mit einer Behinderung sollen sich im öffentlichen
Raum rund um die Uhr sicher fühlen. Barrierefreie Gehwege, Bahn- und
Bushaltestellen und Zugänge zu öffentlichen Gebäuden müssen konsequent und
schnell umgesetzt werden. Wir möchten prüfen, wo die Straßenbeleuchtung
umgestellt werden muss, damit sich insbesondere auf den Bürgersteigen ältere
Menschen sicher bewegen können, ohne z.B. zu stolpern.
Alternative Wohnformen wie Mehrgenerationenhäuser finden unsere uneingeschränkte
Unterstützung.
Auch in den Quartiersmanagements muss es neben speziellen Angeboten für
Jugendliche auch Angebote für ältere Menschen geben. Senioren-Service-Büros, wie
sie in vielen anderen Städten bereits zu finden sind, sind uns dabei ein
Vorbild.
Ziel der Seniorenarbeit ist es, den älteren Menschen zu ermöglichen, durch ein
selbst gestaltetes aktives Alter Vereinsamung vorzubeugen und vorzeitige
Pflegebedürftigkeit zu verhindern.
Dafür machen wir GRÜNEN in Hardtberg uns stark!
Vielfalt stärken im Hardtberg
Hardtberg lebt von der Vielfalt seiner Bewohner*innen. Die unterschiedlichen
Fähigkeiten, Kenntnisse und Interessen der Hardtberger*innen machen unseren
Bezirk attraktiv. Wir GRÜNEN in Hardtberg begreifen es als unsere Aufgabe im
Bezirk, die Vielfalt der Menschen als Chance und als Herausforderung zum Handeln
zu sehen.
Wir GRÜNE bekennen uns entschieden zum Grundrecht auf Asyl und möchten durch die
Förderung kultureller Begegnungsstätten dafür sorgen, dass die Menschen in
unserem Stadtbezirk weiterhin bereit sind, Flüchtlinge aufzunehmen und weiterhin
ihre Kompetenzen bündeln.
Ein Erfolgsprojekt: Das Nachbarschaftszentrum Brüser Berg
Die Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität im Sozialraum bedarf
bürgerschaftlichen Engagements und Kreativität. Das zeigt in unserem Stadtbezirk
bereits das Nachbarschaftszentrum Brüser Berg. Es hat sich als unverzichtbar für
das Leben im Stadtbezirk erwiesen. Hier ist ein Raum entstanden, in dem
Bürger*innen und Initiativen ihre Ideen über Herkunfts- und Kulturgrenzen hinweg
entwickeln und leben können. Es besteht ein reichhaltiges Angebot an Bildung,
Beratung, Betreuung und Begegnung. Wir GRÜNEN in Hardtberg werden die Arbeit des
Nachbarschaftszentrums weiter unterstützen.
Getroffene Maßnahmen und weitere Herausforderungen in Medinghoven
In Medinghoven sind wichtige Schritte für den Start des Quartiersmanagments
unternommen worden. Medinghoven ist in Hardtberg der Ortsteil mit dem höchsten
Anteil von Zuwander*innen. Vor diesem Hintergrund ist Quartiersmanagement ein
erster Schritt, die Vielfalt Medinghovens positiv zu nutzen und die Begegnung
und den Austausch untereinander zu fördern sowie die sozialen Probleme vor Ort
anzugehen.
Um das kulturelle Leben des Bezirks weiter zu stärken, stellen wir uns die
Einrichtung eines Nachbarschaftszentrums auch in Medinghoven vor. Das
Nachbarschaftszentrum Brüser Berg stellt hier sowohl in finanzieller als auch in
konzeptueller Hinsicht ein exzellentes Vorbild dar.
Begegnungsräume in der Duisdorfer Innenstadt. Planungen zur Nutzung des
Burgweiher-Carrés
Um auch innerhalb Duisdorfs zentrumsnah Begegnung zu ermöglichen, setzen wir
GRÜNE uns zudem dafür ein, die Einrichtung von Mehrzweckräumlichkeiten im
Burgweiher-Carré zu prüfen. Es fehlen zentral gelegene Räume für Feierlichkeiten
und Veranstaltungen (etwa der Musikschule und der zahlreichen Vereine, aber auch
zur Nutzung durch Privatpersonen) mitten in Duisdorf. Wir sind überzeugt, dass
solche Räumlichkeiten einen Zugewinn für die Bürger*innen des gesamten
Hardtbergs darstellt.
Geschlechtergerechtigkeit in Hardtberg
Mehr als die Hälfte der Hardtberger Bevölkerung ist weiblich. Ihre Interessen
müssen sich auch in allen Bereichen des täglichen Lebens widerspiegeln. Alle
Entscheidungen und Maßnahmen der Verwaltung müssen daraufhin geprüft werden,
welche Auswirkungen sie auf Männer und Frauen, Mädchen und Jungen haben.
Beim Gender Budgeting werden die staatlichen Ausgaben hinsichtlich ihrer
Auswirkungen auf die Gleichstellung aller Geschlechter analysiert. Wir GRÜNE in
Hardtberg wollen, dass über ein Gender Budgeting Ungleichheiten zwischen den
Geschlechtern auch in Hardtberg sichtbar gemacht und in der Budgetpolitik
berücksichtigt werden, um Benachteiligungen nicht zu verstärken, sondern
auszugleichen.
Stadtplanung ist oftmals männlich dominiert, aber Frauen und Männer haben
verschiedene Erwartungen an Stadtplanung, Mobilität, Einkaufsmöglichkeiten,
Sicherheit in öffentlichen Räumen, Öffnungszeiten von Verwaltungsdienststellen
und vieles mehr. Deswegen müssen Genderrelevanzprüfungen in allen Bereichen
institutionalisiert werden, das bedeutet eine verpflichtende Prüfung der
Auswirkung aller politischen Entscheidungen auf die verschiedenen Geschlechter.
Lebenswertes Hardtberg
Wenn wir GRÜNE in Hardtberg den Menschen in den Mittelpunkt unserer Politik
stellen, dann wollen wir auch mit konkreten Maßnahmen die Infrastruktur in
Hardtberg verbessern. Das betrifft die in Hardtberg zu treffenden Maßnahmen für
den Schutz unserer Umwelt, den gerechten Zugang zu digitalen Lebenswelten sowie
die nachhaltige Schaffung von Wohnraum in unserem Bezirk. Auch der Zugang zu
kulturellen Angeboten stärkt die Lebensqualität in Hardtberg. Diese Faktoren
bilden für uns die Bedingungen für ein lebenswertes Umfeld in unserem
Stadtbezirk.
Umweltschutz in Hardtberg
Als GRÜNE in Hardtberg liegt uns der Umweltschutz in unserem Stadtteil besonders
am Herzen. Gerade angesichts der Herausforderungen des Klimawandels liegt es an
jedem einzelnen Stadtteil, seinen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit zu leisten.
Für das ökologische Gleichgewicht in Hardtberg besonders wichtig ist der Erhalt
des Meßdorfer Feldes und die Umstellung der dort ansässigen Landwirtschaft auf
den ökologischen Landbau. Damit liefert die größte zusammenhängende
landwirtschaftlich genutzte Fläche Bonns auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag
zum Artenschutz durch den Verzicht auf Pestizide. Auch steigert sich mit der
Umstellung der Wert des Meßdorfer Feldes als Naherholungsgebiet für alle
Bürger*innen Hardtbergs, aber auch Lessenichs und Endenichs.
Neben dem Meßdorfer Feld ist das Gebiet in Lengsdorf-Süd eine wichtige Kalt- und
Frischluftschneise für das gesamte Stadtgebiet, die es unbedingt zu erhalten
gilt.
Das Derletal ist mit 33 ha Fläche neben der Rheinaue das zweitgrößte
Naherholungsgebiet der Stadt Bonn. Diesen großen Schatz wollen wir GRÜNEN in
Hardtberg bewahren und lehnen jeden Eingriff in die Natur des Derletals ab.
Nach wie vor sind die meisten Bäche bzw. Bachabschnitte in Hardtberg verrohrt.
Das wollen wir ändern und unterstützen alle Maßnahmen der Verwaltung zur
Offenlegung der Bäche. Wir setzen uns dafür ein, dass auch der ökologische
Zustand der Hardtberger Bäche verbessert wird.
Neben den ökologischen Nutzflächen auf dem Meßdorfer Feld liegt uns GRÜNEN in
Hardtberg die Begrünung unseres Stadtteils am Herzen. Durch die Anpflanzung von
Wildblumen auf den zahlreichen öffentlichen Plätzen unseres Stadtteils können
wir einen Beitrag zum Bienenschutz leisten und unseren Stadtteil für alle
Anwohner*innen nachhaltig verschönern. Eine Maßnahme wollen wir dabei besonders
fokussieren: es ist zu prüfen, inwieweit die Begrünung von Haltestellendächern
auch in Bonn umsetzbar ist. Diese Idee aus den Niederlanden konnte auch schon in
einigen deutschen Städten zugunsten des Bienenschutzes und der Luftqualität
umgesetzt werden. Anders als auf den herkömmlichen Glas- oder Metalldächern der
Bushaltestellen, läuft das Regenwasser auf den begrünten Dächern nicht mehr über
die Kanalisation ab. Das Bodensubstrat speichert die Feuchtigkeit, die Pflanzen
verbessern mit ihrer Verdunstung das Mikroklima in unserem Stadtteil und auch
der Feinstaubgehalt der Luft wird durch die kleinen „Dachwiesen“ gefiltert.
Wir unterstützen das Projekt „1.000 grüne Inseln“ des Wissenschaftsladens in
Bonn. Dabei werden Hochbeete in den urbanen Räumen angelegt, die von der Stadt
finanziert und von Pat*innen aus der Bevölkerung gepflegt werden.
Wir setzen uns auch für eine umfassende Information der Verwaltung zu den
sogenannten „Schottergärten“ ein. Sie sind nach der Bauordnung NRW nicht
zulässig und verschlechtern das Mikroklima und beeinträchtigen die Biodiversität
erheblich. Bürger*innen sollen motiviert werden, ihre Schottergärten zu
entsiegeln und zu begrünen.
In der Innenstadt Bonns konnte durch die Installation mehrerer
Trinkwasserspender (etwa auf dem Marktplatz) bereits auf das zunehmende
Vorkommen extremer Hitze in unserer Stadt reagiert werden. Diese Maßnahme
streben wir GRÜNE in Hardtberg auch für die öffentlichen Plätze in Hardtberg an.
Durch die Vermeidung von Einwegplastik leisten die Wasserspender zudem einen
wichtigen Beitrag zur Verringerung des Müllaufkommens in unserem Stadtteil.
Auch in Hardtberg darf es dunkel sein. Wir wollen eine sensible Abwägung
zwischen gut ausgeleuchteten Straßen und Wegen und der Rücksicht auf Lebewesen,
die den Tag-Nacht-Rhythmus brauchen. Wir wollen, dass sehr genau beobachtet
wird, wo überflüssige Beleuchtungen ausgeschaltet werden können.
Digitalisierung
Digitalisierung ist eines der großen Themen in unserer Gesellschaft. Viele
Angelegenheiten, die früher vor Ort und von Angesicht zu Angesicht erledigt
werden mussten, können heute online erfolgen.
Nach dem Onlinezugangsgesetz (OZG) ist die Verwaltung verpflichtet, alle
Verwaltungsleistungen bis Ende 2022 online anzubieten. Wir unterstützen die
Verwaltung darin, dieser Verpflichtung gerecht zu werden. Davon profitieren
nicht nur die Hardtberger Bürger*innen, sondern vor allem auch die Hardtberger
Unternehmen.
Die Möglichkeiten der Digitalisierung ergänzen, sie ersetzen aber nicht die
Angebote der Bürgerämter in den Stadtbezirken.
Wir setzen uns für den weiteren Ausbau von kostenlosem WLAN auch im Stadtbezirk
Hardtberg ein. Davon müssen alle Hardtberger Stadtteile gleichermaßen
profitieren.
Auch heute gibt es noch Haushalte, die keinen Zugang zur digitalen Welt haben.
Für diese überwiegend älteren Menschen wollen wir öffentlich zugängliche PCs im
Stadtbezirk. Neben dem bereits vorhandenen in der Stadtteilbibliothek am Brüser
Berg stellen wir uns einen weiteren in der Bezirksverwaltungsstelle in Duisdorf
vor.
Planung und Wohnen in Hardtberg
Hardtberg ist der kleinste, aber lebenswerteste aller Bonner Stadtbezirke. Das
Bevölkerungswachstum liegt mit 1,4 % über dem der Bundesstadt Bonn (1%).
Bezahlbarer Wohnraum ist auch hier ein herausragendes Thema.
Für uns GRÜNE in Hardtberg bedeutet dies immer eine Abwägung zwischen dem
Bedürfnis nach bezahlbarem Wohnraum und den hohen Anforderungen des
Klimaschutzes. Wir wollen dort bauen, wo es klimaverträglich möglich ist. Wir
fordern und fördern nur umweltverträglichen Wohnungsbau im Bezirk.
Selbstverständlich bleiben wir dabei, dass eine weitere Bebauung des Meßdorfer
Feldes – auch in seinen Randgebieten - unterbleiben muss und wehren uns gegen
den Bauabschnitt „Am Bruch 2“. Die oftmals geforderte Entlastungsstraße für das
Baugebiet “Am Bruch“ lehnen wir entschieden ab.
Das Integrierte Freiraumsystem in seiner aktuellen Fassung ist Richtschnur
unseres Handelns. Weil es dort als unbedingt erforderlich angesehen wird, die
Flächen in Lengsdorf-Süd in das Freiraumsystem einzubeziehen, lehnen wir eine
Bebauung dieser Flächen ab.
Das Baugebiet „In den Lappenstrünken“ findet unsere Zustimmung, weil durch die
Freihaltung des Meßdorfer Feldes der dortige Verlust an Freiflächen kompensiert
werden kann. Leider ist dort seit Jahren ein Stillstand zu beobachten. Wir
setzen uns dafür ein, dass die Planung endlich weiter geht und dringend
benötigter Wohnraum geschaffen wird.
Wir wollen nicht nur die beschlossenen Planungen “In den Lappenstrünken”,
sondern auch das Mehrgenerationenhaus in der Riemannstraße weiter voranbringen.
Alternative Wohnformen sehen wir als Zukunft der immer älter werdenden
Gesellschaft. Wir setzen uns für einen mehrgeschossigen Baustil ein, um die
begrenzte Baufläche effizient zu nutzen und gleichzeitig Freiflächen so weit
möglich zu erhalten.
Im Gelände um die alte Schamottfabrik wollen wir mit dem neu zu entwickelnden
Burgweiher-Carré Wohnraum nach dem Bonner Baulandmodell schaffen, d.h. mit 40 %
gefördertem Wohnungsbau. Wir wollen dort aber auch Räume der Begegnung und eine
attraktive Gastronomie fördern, um das gesamte Gebiet rund um die Fußgängerzone
weiter zu beleben. In einer kulturellen Nutzung sehen wir eine Aufwertung der
Duisdorfer Innenstadt. Mit einer belebten Fußgängerzone wollen wir die
Geschäftsleute davon überzeugen, dass es sich hier um eine attraktive
Einkaufszone handelt, und den Leerstand beenden. Wir werden prüfen, ob der
Musikschule zusätzliche Räume im Burgweiher-Carré zur Verfügung gestellt werden
können, damit dort Vorführungen in einem angemessenen Rahmen stattfinden können
und barrierefrei zugänglich sind.
Die Musikschule selbst muss saniert und barrierefrei ausgebaut werden. Das
wollen wir in den Haushalt einbringen.
Die Planungen zur Verkehrsführung auf dem Burgweiher müssen endlich wieder aus
der Schublade geholt und insbesondere im Zusammenhang mit dem Burgweiher-Carré
geprüft und weiterentwickelt werden. Einen längeren Stillstand wollen wir nicht
hinnehmen.
Alle Bauvorhaben sollen den jeweils aktuellen Erkenntnissen des nachhaltigen
Bauens entsprechen. Dabei denken wir nicht nur an die Wärmezufuhr, sondern auch
an die Dachbegrünung oder an Solaranlagen auf den Dächern.
Mobiles Hardtberg
Grüne Verkehrspolitik bedeutet mehr Sicherheit, mehr Lebensqualität und besseren
Schutz des Klimas.
Die heutige Verkehrspolitik hingegen ist bestimmt durch eine ungerechte
Verteilung des Raumes für die verschiedenen Verkehrsteilnehmer*innen.
Weil Fußgänger*innen und Radfahrer*innen die schwächeren Verkehrsteilnehmer sind
als PKWs, kommt es häufig zu gefährlichen Situationen. Die Lebensqualität ist
wegen des vorherrschenden Autoverkehrs stark eingeschränkt durch Lärm, Abgase
und Behinderungen durch den Individualverkehr.
Die vorhandenen Verkehrsflächen und finanziellen Ressourcen wollen wir auch in
Hardtberg neu und gerecht auf alle Formen der Mobilität verteilen. Fahrbahnen
und Parkmöglichkeiten sollen teilweise zur Verbesserung der Bedingungen für
Fußgänger*innen, Radfahrer*innen sowie für Bus und Bahn umgewidmet werden.
Wir treten ein für
Im Einzelnen bedeutet das:
Für Fußgänger*innen:
Die ökologischste Form der Fortbewegung ist zu Fuß zu gehen. Wer zu Fuß geht,
trifft nicht selten auf Probleme: geparkte Autos, E-Roller und Fahrräder auf den
Gehwegen, langes Warten an der roten Ampel, mangelnde Barrierefreiheit, Straßen,
die mangels Fußgängerüberwegen oder Querungshilfen (Verkehrsinseln) kaum zu
überqueren sind. Ein besonderes Problem ist der unerlaubte motorisierte Verkehr
in der Duisdorfer Fußgängerzone.
Wir setzen uns ein für
Für Radfahrer*innen:
Bis sechs Kilometer ist man in Bonn mit dem Fahrrad meist schneller am Ziel als
mit dem Auto. Das Fahrrad ist ein wichtiger Träger der Mobilitätswende. Wir
wollen die Voraussetzungen dafür schaffen, dass noch mehr Menschen vom PKW auf
das Fahrrad umsteigen: Fahrradrouten in Bonn sollen sicher, schnell und angenehm
zu befahren sein.
Wir setzen uns ein für eine sichere Verbindung vom Brüser Berg, aus Duisdorf und
aus Lengsdorf in die Innenstadt. Dazu gehören
Für ÖPNV-Nutzer*innen:
Ein vollbesetzter Gelenkbus kann so viele Personen befördern wie 35 vollbesetzte
PKW. Eine Verbesserung der Qualität des Nahverkehrs kann dafür sorgen, dass
viele Privat-PKW nicht benötigt werden. Zur Qualität gehören ein guter Takt,
verlässliche Verbindungen und mehr Komfort.
Wir setzen uns ein für
Für Autofahrer*innen:
Auch bei bester Fahrradinfrastruktur und bestem ÖPNV wird es immer noch Menschen
geben, die auf das Auto angewiesen sind. Viele Menschen, die das Auto nur
gelegentlich brauchen, sollen von einem erweiterten Carsharing-Angebot
profitieren können.
Für die Bewohner*innen der alten Ortskerne von Duisdorf und Lengsdorf wollen wir
die Parksituation verbessern, indem wir ortsfremden Personen, die mit dem Auto
in diese Gebiete fahren, das Parken erschweren. Dazu gehört die Einführung einer
Anwohnerparkzone. Ortsfremde Personen, die in diesen Gebieten parken, sollen
Parkgebühren zahlen.
Die Sicherheit im Straßenverkehr steigt für alle, wenn stets rücksichtsvoll
gefahren wird. Hierzu gehören vorausschauendes Fahren und eine angepasste
Geschwindigkeit. Daher fordern wir Tempo 30 auf allen Straßen, die nicht von
überörtlichem Belang sind. Auf dem Konrad-Adenauer-Damm fordern wir weiterhin
durchgängig Tempo 50. Davon profitiert nicht nur die Umwelt, sondern auch die
Sicherheit für Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und Autofahrer*innen.
Ich weiß, dass wir es anders beschlossen haben, aber ich finde die Fassung ohne Anrede sehr unfreundlich.
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